Jamaika

Wir haben Jamaika als letzte Station und weiteren kleinen Höhepunkt unserer Reise ausgewählt. Einmal echtes Karibik-Feeling! Abends unter Palmen am weißen Sandstrand sitzen, in kleinen Hippie-Buden Reggae-Musik hören, einen leckeren Cocktail trinken, den Sonnenuntergang bewundern und die “Jamaika no problem”-Leichtigkeit genießen! Dazu das tolle Meer, leckeres und gut gewürztes Essen, schön schnorcheln und die letzten Tage vielleicht auch in einem etwas teureren und schöneren Hotel verbringen!

So zumindest unsere Vorstellungen, als wir uns für Jamaika als letztes Ziel entschieden haben 😉 Schlussendlich wurden leider nur sehr wenige unserer großen Hoffnungen erfüllt. Wie teilweise auch in Travel-Blogs zu lesen, ist Jamaika einfach kein Backpacker-Land, sondern ausschließlich auf Luxus-Resort-Urlauber ausgelegt. Das hat für Backpacker diverse Nachteile. Fast alle schönen Strände sind im Privatbesitz von Resorts und somit für uns nicht zugänglich. Außerhalb der Resorts gibt es nahezu keine touristische Infrastruktur, wie schöne Reggae-Bars am Strand – und übrigens auch nahezu keine erkennbaren Touristen außerhalb der Top-Sightseeing-Spots. Alles, was es dann dennoch gibt, orientiert sich preislich an den amerikanischen Luxus-Urlaubern… Also genau das Gegenteil von dem, was man sich als Backpacker so wünscht.

Aber genug gemeckert – wir konzentrieren uns auf das Positive und damit auf die Highlights unseres Jamaika-Aufenthalts 🙂

Wasserfälle

Wir besuchen – auch aufgrund der mangelnden Alternativen 😉 – insgesamt drei Wasserfälle: Die Reach-Falls im Osten, die Dunn’s River Falls im Norden und die YS-Falls im Westen der Insel. Insbesondere die letzten beiden sind touristisch intensiv erschlossen und ziehen neben uns auch die Resort-Urlauber und Kreuzfahrttouristen an. Alle drei sind sehr schön und man kann in allen baden und teilweise sogar die Wasserfälle nach oben klettern. Besonders viel Interessantes gibt es dazu nicht zu erzählen, daher verweisen wir an dieser Stelle einfach mal auf die Bilder 😉

Strände

Ein paar schöne, öffentlich (i.d.R. aber gegen Eintritt) zugängliche Strände haben wir dann doch gefunden. Winnifred-Beach in der Nähe von Fairy Hill, Port Antonio ist sehr hübsch und wohl der schönste Strand Jamaikas, den wir gesehen haben. Eine kleine naturbelassene Bucht mit schönem Sandstrand, großen schattenspendenden Bäumen und sogar zwei kleinen Shops, bei denen man nicht nur ein Bierchen, sondern auch Essen bestellen konnte. Wirklich ganz schön – hat uns ein wenig an die Strände in Indonesien erinnert 🙂 Leider ist ansonsten in der gesamten Gegend aus touristischer Sicht nicht viel los…
Ebenfalls sehr schön war der 7-Mile-Beach in Negril. Ein breiter Sandstrand, der sich, wie der Name schon vermuten lässt, für sieben Meilen entlang erstreckt und mit klarem, türkis-blauem Wasser und kleinen Restaurants punkten kann.

Die Gegend um Negril

Von unseren insgesamt vier Stationen auf Jamaika hat uns die Gegend um Negril am besten gefallen. In Laufreichweite zu unserem Hostel gibt es ein paar ganz schöne Restaurants und Cafés direkt an der Küste. Nichts Außergewöhnliches, aber ganz nett, um dort mal Frühstücken oder Abendessen zu gehen. Zwei Tage unseres Negril-Aufenthaltes verbringen wir im Restaurant des Hotels Xtabi, das malerisch an den Felsen direkt über dem Meer liegt. Hier ist nicht besonders viel los, aber wir finden schöne Liegen im Schatten vor, auf denen man gut Blog-Artikel schreiben oder einfach relaxen kann. Zudem ist das Wasser an der Felsküste sehr klar und ruhig – ideale Voraussetzungen zum Schnorcheln.

Akee, Jerk & Rum

Auch wenn das Essen im Gesamten auf der Insel größtenteils nicht besonders einfallsreich ist, gibt es hier doch die ein oder andere ganz besondere Perle zu entdecken. Von Akee, die hier überall an den Straßen auf Bäumen wachsen, haben wir zuvor noch nie gehört. Auch an den Straßenständen sehen die aufgeplatzten Früchte wenig einladend aus – aber richtig zubereitet ist es ein überragendes Geschmackserlebnis! Stellt euch ein richtig lecker zubereitetes Rührei vor, bei dem das Ei genau richtig gegart ist. Akee schmeckt genau so – aber einfach noch etwas besser! Und ist natürlich im Gegensatz zu Rührei 100% vegan 😉 Für uns das beste Essen auf der Insel!

Die Rum-Produktion hat in Jamaika als ehemaligem großen Zuckerrohrproduzenten lange Tradition. Wir besuchen die renommierte und alteingesessene Appleton Destillerie und probieren uns dort im Tasting einmal durch das (kleine) Sortiment. Bislang hatten wir Rum immer nur als Misch-Alkohol mit Cola oder in Cocktails auf dem Schirm, aber pur entfaltet das Getränk fast ähnliche Geschmacksvarianten wie Whisky. Sehr lecker! Besonders beliebt ist auf Jamaika “Rum Punch”, bei dem Rum mit Multi-Sorten-Fruchtsaft gemischt wird und hier wirklich überall auf der Speisekarte steht.

Für seine Würzsoßen ist Jamaika zurecht bekannt. Es gibt hier dutzende verschiedene Chilisoßen-Variationen und natürlich das bekannte “Jerk” – eine Würzmischung, die traditionell zum würzen und marinieren von Fleisch verwendet wird. Wir haben diese aber beispielsweise auch als Pesto-Ersatz mit Nudeln gegessen 😉 Das überall erhältliche auf Kohle gegrillte “Jerk-Chicken” ist auch ziemlich lecker, auch wenn wir uns zum Ende des Urlaubs etwas daran satt gegessen haben. Ein Vorteil, seine letzte Reisestation in Jamaika zu verbringen, liegt auf jeden Fall darin, dass man die letzten freien Stellen im Rucksack mit große Mengen Jerk für zu Hause füllen kann 😀


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