Brasilien (Süden)

Unser in Buenos Aires gefasster Plan, in vielen kleinen Etappen mit je 2-3 Tagen Aufenthalt über Uruguay bis nach Rio de Janeiro zu reisen, hat sich leider besser angehört, als er dann wirklich war. Wir wollten den typischen Touristen-Pfad mal verlassen und auch Städte besuchen, die ansonsten nicht weit oben auf der Liste stehen, um das “echte” Leben Brasiliens besser erfahren zu können. Leider merken wir schnell, dass es natürlich gute Gründe dafür gibt, warum viele Städte nicht häufig von Touristen angefahren werden 😉

Bereits Uruguay strotzte nicht wirklich vor eindrucksvollen Orten und in Südbrasilien setzte sich dies fort. So ist es auch nicht einfach, über eine längere Zeit ohne wirkliche Highlights die eigene Motivation aufrecht zu halten. Städte wie Curitiba oder Porto Alegre sind zwar ganz okay und man lebt dort bestimmt auch ganz schön. So wie auch in Heilbronn oder Mannheim in Deutschland – Urlaub dort machen wollten wir dennoch nicht 😉

Florianopolis und die Insel Santa Catarina hätten sich als Leuchttürme auf unserer Route erweisen können, aber genau hier macht uns leider das Wetter und der Regen einen dicken Strich durch die Rechnung. Bleiben wir also vorerst bei einem kurzen Routen-Überblick mit Bildern 🙂



Porto Alegre

Die Stadt gilt als eine der lebenswertesten in Brasilien und ist dies sicher auch. Es gibt eine schöne Uferpromenade mit verschiedenen Fitnessangeboten, eine nette Innenstadt mit einer großen, wuseligen Markthalle, viele Parks und wir besuchen auch ein interessantes Szene-Viertel mit gehobenen Geschäften und netten kleinen Restaurants und Bars. Schön, um dort zu leben und okay, wenn man wie wir viel Zeit hat und eh in der Nähe ist 🙂



Insel Santa Catarina

Nicht so einfach, sich hier für einen Wohnort zu entscheiden… In Florianopolis ist sicher viel los, aber der Strand ist fern und auch die anderen Reiseempfehlungen, die wir in diversen Blogs gelesen haben, sind über die ganze Insel verteilt, sodass sich kein objektiv richtiger Standort ausfindig machen lässt. Wir entscheiden uns für Campeche, einer recht zentral gelegenen Stadt an der Ostküste der Insel. Leider regnet es viel und wir müssen auch feststellen, dass (im Rückblick durchaus erwartbar) es bei weitem nicht so einfach ist, ein Transportmittel zu mieten, wie in Asien 😉 Auch die Busse fahren alles andere als zuverlässig, sodass wir trotz mehrerer Versuche immer auf ein Uber zurückgreifen müssen. An den zwei großteils schönen Tagen wandern wir am endlosen Sandstrand an “unserem” Teil der Insel entlang, stürzen uns in die wilden Wellen und essen ein leckeres “Choripan” – eine Art Hotdog mit Chorizo. Am zweiten Tag machen wir eine wunderbare Wanderung durch den schon fast tropischen Wald der Insel und an der steilen Küste entlang zu einem Strand, den man nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichen kann. Den Rest der Insel, inkl. Florianopolis können wir aufgrund des schlechten Wetters dann leider nicht mehr besuchen. Nun ja, vielleicht kommen wir ja irgendwann mal wieder… 🙂



Blumenau

Eine von deutschen Auswanderern gegründete Stadt, die sich im letzten Jahrhundert prächtig entwickelt hat und noch immer ein inniges Verhältnis zu den deutschen Wurzeln hat. Es gibt Fachwerkhäuser, Restaurants mit deutschen Namen und teilweise deutscher Küche und einen großen Platz mit (als Kulisse gebauten) Fachwerkhäusern, auf dem nicht nur das Oktoberfest, sondern zu unserem Glück auch Ostern gefeiert wird! Ganz standesgemäß mit deutschen Schlagern, deutschem Essen, überschwänglichem Osterschmuck und natürlich fiesen deutschen Bayern-Souvenierläden 😀 Ach ja – wir haben übrigens im traditionsreichen Hotel Hermann genächtigt, das wie ein deutsches Kleinstadt-Hotel aus den 60er Jahren aussieht und von einem solchen ebenfalls die Frühstücks-Speisekarte geklaut hat 😉



Curitiba

Ein bisschen wie Porto Alegre ebenfalls eine ganz schöne Stadt, aber ohne wirklich herausragenden Grund für Touristen hierherzukommen. Einen hätte es eigentlich gegeben – die Zugfahrt von Curitiba nach Morretes in einem historischen Zug durch dichten Dschungel soll unseren Recherchen zufolge wirklich beeindruckend sein. Leider haben wir bei diesen Recherchen vergessen, auf der offiziellen Homepage des Anbieters die aktuellen Nach-Corona-und Nebensaison-Fährpläne nachzuschlagen… Der Zug fährt nämlich aktuell nur am Wochenende (und nicht täglich wie in den diversen Reise-Blogs beschrieben) – und wir sind leider nur von Montag bis Donnerstag in der Stadt… 😛 Daher begnügen wir uns mit dem botanischen Garten, dem Oscar Niemeyer Museum und der netten Innenstadt.