Salento ist ein schönes, kleines Bergstädtchen im Herzen Kolumbiens. Das Örtchen ist vollständig auf Tourismus ausgelegt und lockt mit einem bunten Stadtbild und einer Wohlfühlatmosphäre. Es gibt hier – ein bisschen wie in Bogota – sehr viele kleine, schöne Restaurants, Cafés und Geschäfte. Die kulinarische Spezialität der Region ist die Forelle, die ganz in der Nähe im Valle de Cocora gezüchtet wird und in fast jedem Restaurant der Stadt angeboten wird. Neben der schönen Stadt gibt es zwei gute Gründe, hier vorbeizukommen: die Kaffeeplantagen und die Wachspalmen, die mit einer Wuchshöhe von bis zu 60 m die höchsten Palmen der Welt sind.



Früh morgens fahren wir mit den legendären “Willys” (Jeeps mit Ladefläche, die hier als Touristen-Transportmittel eingesetzt werden) zum Ausgangspunkt unserer Wachspalmenwanderung. Auf dem Marktplatz von Salento stehen gleich morgens viele freie Willys – und ebenfalls viele sich angeregt unterhaltende Fahrer – dennoch scheint es hier hoch anerkannter Sport zu sein, möglichst viele Touristen in ein Fahrzeug zu zwängen 😉 Ich habe noch vergleichsweise Glück, da ich die halbstündige Fahrt gemeinsam mit zwei anderen stehend auf dem Trittbrett hinter der Ladefläche verbringen darf. Etwas nervig ist nur, dass auch sitzende Passagiere ihre Füße auf das Trittbrett stellen, da im Passagierraum nicht ausreichend Platz für alle ist – und so bleibt uns Stehenden auch nur wenig Fußfreiheit… Aber dennoch bestimmt besser als beengt im Innenraum zu sitzen wie Verena 🙂 Die Wanderung ist sehr schön und führt größtenteils durch üppig bewachsenen Regenwald. Das wichtigste Zwischenziel ist das “Kolibri-Haus” auf halber Strecke. Leider bemerken wir erst nachdem wir rund 5 € pro Person gezahlt haben, dass das Kolibri-Haus nur aus ein paar Schalen mit Zuckerwasser besteht, um die gelegentlich ein paar Kolibris herumschwirren – wir hatten uns etwas mehr erhofft ^^ Na ja, immerhin ist ein heißer Kakao mit Käse im Eintrittspreis enthalten 🙂 Und ja, Kakao mit Käse ist in Kolumbien eine regionale Spezialität 😉 Hier bekommen wir den Käse noch separat zum Getränk gereicht – später in Cartagena wird beides direkt zusammen in der Tasse serviert. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch lecker. Die Wachspalmen an sich waren dann doch etwas unspektakulärer als erhofft, aber für ein paar schöne Fotos hat es gereicht 🙂



An unserem zweiten Tag in Salento besuchen wir eine der ansässigen Kaffeeplantagen und erfahren dort – von der Aussaat über die Ernte, Schälung, Trocknung bis zur Röstung der Bohnen – einiges über die Kaffee-Produktion. Der hier aufgebrühte Kaffee ist dann interessanterweise nicht wirklich nach unserem Geschmack. Sehr leicht, dünn und wenig kräftig. Dies ist auch der Grund, warum alle für den Export bestimmten Bohnen ungeröstet verkauft werden – die Geschmäcker sind je nach Land und Region so unterschiedlich, dass es sinnvoller ist, den Kaffee im Zielland je nach den dortigen Bedürfnissen zu rösten.
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