Amazonas

Wenn wir schon in Brasilien sind, können wir uns den Amazonas-Regenwald nicht entgehen lassen! Der Regenwald umfasst weite Teile des Nordens von Südamerika und ist einfach unvorstellbar groß – fast 20-mal so groß wie Deutschland! Wir sehen natürlich nur einen winzigen Teil davon, aber auch das hat es in sich! Unser Abenteuer startet dort, wo alle Amazonastouren in Brasilien beginnen: in Manaus.
Manaus selbst hat für Touristen leider nicht viel zu bieten. Wir schlendern etwas durch die unspektakuläre Stadt, lassen uns vom Rio Negro verzaubern, der in Manaus in den Amazonas mündet, und bewundern am Hafen die Amazonas-Dampfer mit ihren großen Hängematten-Decks. Falls wir irgendwann wieder hierherkommen sollten, möchten wir unbedingt auf einem dieser Schiffe den Strom bereisen!

Für diese Reise haben wir jedoch eine feststehende Hütte in einer Jungle-Lodge gebucht. Mit dem Auto und dem Motorboot geht es etwa drei Stunden lang Richtung Osten zum “Urubu River” und schließlich zu unserem schlichten, aber einladenden Hauptquartier. Hier hat man wirklich das Gefühl, weit entfernt von der pulsierenden Zivilisation zu sein. Am Flussufer gibt es eine “bewohnte Zone”, in der man immer wieder Hütten auf großen Anwesen sieht. Aber spätestens 100m vom Ufer entfernt beginnt der undurchdringliche Dschungel, durch den weder Wege noch Stromleitungen führen – der Fluss ist hier die einzige funktionierende Straße.

Unsere Lodge bietet ein “All-inclusive-Paket”, das zwar nicht mit einem All-inclusive-Resort-Urlaub zu vergleichen ist, aber Unterkunft, Essen und verschiedene Ausflüge beinhaltet. Das Essen hier im Norden Brasiliens ist im Vergleich zum restlichen Land übrigens richtig lecker! Schon in Manaus haben wir super gegessen, und hier setzt sich das nahtlos fort.

Ein großes Highlight im Amazonas-Regenwald sind natürlich die Dschungelwanderungen mit Übernachtung in der Wildnis. Wir haben das Glück, an gleich zwei Abenteuertouren teilnehmen zu können und verbringen insgesamt drei Nächte in Hängematten mitten im Wald. Leider sehen wir während der Wanderung kaum Tiere, was uns ein wenig enttäuscht. Ab und zu sehen wir einen Vogel aus der Ferne, das ist schon das Highlight. Insekten und Spinnen dagegen begegnen uns in größerer Zahl. Von Säugetieren sehen wir abgesehen von Fledermäusen überhaupt keine. Das ist nicht gerade das, was wir uns von dem artenreichsten Gebiet der Erde erwartet haben, aber wir bekommen ja auch nur einen winzigen Ausschnitt zu sehen.

Dafür geben sich unsere Guides große Mühe, uns allerhand interessante Dinge zu zeigen. Wir trinken Wasser aus einer Liane (es schmeckt extrem lecker, fast wie Gurkenwasser), bauen eine Tierfalle (die jedoch nicht ausgelegt wird), reiben uns zum Schutz vor bestimmten Moskitos mit Ameisen ein, probieren die Blätter, die als Malaria-Medizin verwendet werden und vieles mehr. Während unseres zweitägigen Aufenthalts bauen wir uns ein richtiges Camp mit einem Blätterdach zur Übernachtung. Dafür nutzen wir nur Materialien, die wir vor Ort finden und mit einer Machete bearbeiten können. Das mag nach einer Zerstörung des Regenwalds klingen, und nach Fertigstellung des Camps sind auch deutlich ausgedünnte Stellen im Wald ringsherum zu erkennen – jedoch wächst das dünne Unterholz hier offenbar wahnsinnig schnell nach, sodass unsere Aktivitäten keinen negativen Einfluss auf den Wald haben. Abends suchen wir trockenes Holz und machen mithilfe eines speziellen Baumharzes, das als Anzünder dient, ein Lagerfeuer und genießen ein leckeres BBQ 🙂

An den übrigen Tagen erwarten uns viele kleine Aktivitäten – wir besuchen eine einheimische Familie, die hier vom Maniok-Anbau und Touristengruppen 😉 lebt, gehen Piranhas fischen, fahren mit dem Kanu in die Mangroven zur Tierbeobachtung, machen einen weiteren Forest-Hike, genießen frühmorgens vom Fluss aus den Sonnenaufgang und gehen nach Einbruch der Dunkelheit zum Kaiman-Spotting. Wir haben in der kurzen Zeit hier wahnsinnig viel erlebt!


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