Chiang Rai

Chiang Rai ist neben Chiang Mai die kulturell zweitwichtigste Stadt im Norden Thailands und ist von dieser nur gut drei Stunden Busfahrt entfernt. Die meisten Touristen besuchen nur in einem Tagesausflug den berühmten weißen Tempel “Wat Rong Khun” südlich der Stadt und kehren direkt nach Chiang Mai zurück. Umso schöner, dass Zeit aktuell bei uns glücklicherweise nicht das beschränkende Element ist und wir so auch die Stadt erleben können. Im direkten Vergleich ist sie viel kleiner, deutlich weniger belebt und auch kulinarisch nicht auf dem gleichen Niveau wie Chiang Mai. Da hier vergleichsweise wenige Touristen bleiben, bekommt man hier jedoch noch einen sehr guten Eindruck vom eigentlichen Leben in der Stadt. Direkt neben unserem Hostel befindet sich beispielsweise ein sehr unscheinbarer Eingang zu einem riesen Marktgelände, auf dem es wirklich alles für den täglichen Bedarf der Einheimischen und natürlich auch frische Lebensmittel zu kaufen gibt. Touristen verirren sich hierher wohl kaum, zumindest haben wir außer uns keine anderen gesehen. Uns gefällt die ruhige, gelassene Atomsphäre der Stadt wirklich sehr!

Das große Highlight ist, wie bereits beschrieben, der „Weiße Tempel“, der nicht so wie die meisten anderen thailändischen Tempel traditionell farbenfroh und mit viel Gold und Holz gestaltet ist, sondern in reinem Weiß erstrahlt. Ein wenig erinnert uns der Tempel an das Taj Mahal – nicht nur aufgrund der Farbgestaltung, sondern auch die vielen, feinen Ornamente lösen diese Assoziation aus. Ganz anders als das Taj Mahal ist der „Weiße Tempel“ allerdings nicht schon einige hundert Jahre alt. Das gigantische Bauprojekt wurde erst 1997 begonnen und ist noch immer nicht komplett fertigstellt. Nicht nur die Farbwahl bricht hier mit der Tradition, es gibt auch viele weitere moderne gestalterische Elemente, wie beispielsweise die aus der Hölle hervorgereckten Hände, die beim Betreten des Tempels nach einem greifen. Sehr ungewöhnlich war auch der Hauptsaal, dessen Wände mit bekannten Superhelden, Comic- und Anime-Figuren bemalt waren. Leider war es nicht erlaubt, in den Innenräumen zu fotografieren, sodass wir davon kein Bild zeigen können… Besonderen Glanz verleihen dem Tempel die tausenden und abertausenden kleinen Spiegelblättchen, die überall an der Außenfassade angebracht sind und die die Strahlkraft der weißen Farbe noch potenzieren.

Neben dem Haupt-Highlight gibt es noch viele weitere wirklich sehenswerte Plätze in und um die Stadt zu entdecken. Natürlich besuchen wir den Tempel, in dem Mitte des 16. Jahrhunderts der Emerald Buddha gefunden wurde, den wir bereits in Bangkok bewundern konnten und der zweifelsohne zu einer der bedeutendsten Buddha-Darstellungen der Welt gehört. Oder der Blaue Tempel “Wat Rong Suea Ten”, nicht ganz so spektakulär, aber ebenfalls auf seine Weise einmalig. Auch der mit rund 70 Metern Höhe gigantische Buddha “Wat Huay Pla Kang”, in dessen Inneren man mit dem Aufzug bis in den Kopf der Statue fahren kann, ist auf jeden Fall einen Besuch wert 🙂


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