Die Cameron Highlands sind ein fester Bestandteil nahezu jeder Reiseroute durch West-Malaysia. Wir können das nach unserem Besuch nur teilweise nachvollziehen. Das Klima ist hier auf rund 1.500 Metern auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung – nahezu mitteleuropäisch. Auch landschaftlich können wir der grünen Region, die besonders für ihre Teeplantagen bekannt ist, viel abgewinnen. Die beiden Kleinstädte Tanah Rata und Brinchang, die das touristische Zentrum der Region bilden, sind dagegen eher hässlich und nicht besonders sehenswert. Es gibt ein paar fragwürdige Attraktionen, wie die “Strawberryfarm”, das “Time Tunnel Museum” oder “Cactus Valley” – letztes wollen wir sogar anschauen, leider ist es bei unserem Besuch, möglicherweise wegen den zeitgleich in Malaysia stattfindenden Wahlen, geschlossen. Egal – uns bleibt ja immer noch das Wandern durch die herrlichen Berge…!? Blöd nur, dass auch hier, ebenso wie zuvor im Taman Negara Park, von den gut ein dutzend im Internet beschriebenen, offiziellen Wanderwegen wegen der Regenzeit nur genau zwei begehbar sind – und einer davon ist lediglich 2km lang. Auch der vielfach angepriesene Mossy Forest ist zumindest ohne Guide nicht begehbar.


Wir machen natürlich das Beste daraus und stürzen uns direkt auf den Cameron Highlands Trail No. 10, den letzten verbliebenen längeren Wanderweg. Trifft sich eigentlich ganz gut, da wir diesen ohnehin auf jeden Fall machen wollten, da er von unserer Basis in Tanah Rata zu den Teeplantagen führt! Am Tag vorher hat es noch einmal ordentlich geregnet und wir merken schnell, dass Wandern und Regenzeit wohl wirklich nicht so gut zusammen passt 😉 Die teilweise sehr steilen Waldwege sind komplett aufgeweicht und an vielen Stellen rutschiger als so mache Eisbahn 😀 Nicht verwunderlich also, dass wir nach der Tour und je 2-3 ungefährlichen Stürzen wie zwei kleine Erdferkel aussehen 😉
Von den Teeplantagen haben wir uns nach unseren Tee-Erfahrungen während des Sri Lanka Aufenthaltes vor drei Jahren deutlich mehr versprochen. Das Cameron Valley Teahouse, dem offiziellen Anlaufpunkt für alle, die die Teeplantagen besuchen wollen, erinnert vom Speisen- und Getränkeangebot eher an einen drittklassigen deutschen Biergarten. Guten Tee sucht man sowohl im Restaurant als auch im Teeladen vergeblich – es gibt ausschließlich Schwarztee in Beuteln mit allen denkbaren Aromazusätzen. Kein Vergleich zu Sri Lanka, wo auf der Teeplantage bester schwarzer, grüner und weißer Tee in jeweils unterschiedlichen Qualitätsstufen zum Verkosten und späteren Kauf präsentiert wurden.


Ach ja – das Essen hier in der Gegend ist dafür tatsächlich hervorragend! Wahrscheinlich haben wir auch einfach großes Glück, zufällig die richtigen Lokale anzulaufen. Wir essen “Steamboat” – eine Art Fondue, bei der man Fleisch, Fisch und Gemüse (und Quallenstücke ;)) in heißer Brühe oder Tom Yum Suppe direkt am Tisch gart. Ein anderes Mal essen wir einen Korean Army Pot, der dem Steamboat sehr ähnelt, nur dass hier das Gemüse und Fleisch direkt komplett mit einer leckeren, kräftigen und scharfen Kimchi-haltigen Brühe übergossen wird. Und in den chinesischen Restaurants gab es tatsächlich auch sehr leckeren Tee – lustigerweise ist dieser jedoch aus China in das vielgelobte Teegebiet importiert worden 😉
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