In “Jogja” haben wir unseren ersten längeren Stopp über vier Nächte. Besonders sehenswert sind hier die zwei großen Tempelanlagen “Borobudur” (buddhistisch) und “Prambanan” (hinduistisch) im Umland der Stadt. Beide gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Aber auch Yogyakarta selbst hat einiges zu bieten. Im Sultanspalast kann man die traditionellen Schattenspiele, begleitet von Gamelan-Musik, bewunden. Auch der Wasserpalast ist mit seinem maroden Charme und den großen Wasserbecken inmitten der Palastanlage definitiv einen Besuch wert. Ebenfalls sehr sehenswert ist der Nachtmarkt, auf dem nahezu ausschließlich die Einheimischen den Abend gemütlich ausklingen lassen. Man sagt, es bringe großes Glück, wenn man es schafft, zwischen den beiden großen Banyan-Bäumen in der Mitte des Platzes mit geschlossenen Augen hindurchzugehen. Wir nehmen dieses Angebot natürlich gerne mit – Glück kann man schließlich auf jeder Reise gut brauchen 😀


Das “National-Essen” von Jogja nennt sich “Gudeg” und besteht aus unreifer Jackfruit, die über viele Stunden mit diversen Gewürzen und vor allem viel Palmzucker in Kokosmilch gekocht wird. Dadurch entsteht eine dunkelbraune süße Masse mit einem ganz eigenen Geschmack. Dazu gibt es wahlweise ebenfalls in süßer Soße eingelegtes Ei, Hähnchen oder Tofu bzw. Tempeh sowie geschmorte pikante Rinderhaut.
Schmeckt irgendwie schon nicht schlecht, aber nachdem wir zum zweiten Mal Gudeg gegessen haben, ist es dann auch genug 😉
Da wir ausreichend Zeit eingeplant haben, gönnen wir uns noch einen indonesischen Kochkurs. Die Auswahl von zwei Gerichten aus einer großen Liste an Möglichkeiten fällt uns nicht gerade einfach. Nach ausgiebiger Internetrecherche (schließlich kennen wir die meisten Gerichte ja nicht) entscheiden wir uns für Gado Gado, einen landestypischen Salat mit Erdnusssoße, sowie Rendang Ayam. Letzteres ist ein pikantes Curry-Gericht mit Hühnchen, das in seiner ursprünglichen Variante mit Rindfleisch von CNN 2011 zum “World’s best food” gewählt wurde. Beim Einkaufen der Zutaten auf dem lokalen Markt haben wir dann auch endlich mal die Gelegenheit, uns alle bislang unbekannten Früchte und Gemüse, die wir bereits häufiger auf Märkten gesehen haben, erklären zu lassen. Davon inspiriert, nehmen wir zur Abrundung des Einkaufs frische Tamarinde (für einen angenehm säuerlichen Tee), indonesische Litschi (die etwas anders aussehen, als die, die es bei uns zu kaufen gibt) und “Snake-Fruit” mit. Diese wird zu deutsch “Salakfrucht” genannt und erinnert optisch stark an einen Tannenzapfen, aber auch die Assoziation mit Schlangenhaut liegt nahe. Der Geschmack ist irgendwie süß-säuerlich, erinnert aber an keine bei uns gängige Frucht.

Yogyakarta ist auf jeden Fall deutlich ruhiger und schöner als die beiden erste Städte, die wir besucht haben. Man kann die Stadt gut fußläufig erkunden und hat viele Möglichkeiten, die einheimische Küche auszuprobieren sowie die traditionellen Batik-Erzeugnisse zu erwerben.